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Leseprobe aus meinem Buch: Das Ende der Zeit

Im Herzen des Landes Chronalia in einem der dunklen Gebiete wird es kühler als es sonst der Fall ist, als einige verhüllte Gestalten in tiefster Nacht durch den verstorbenen und verdorrten Wald langsam hindurch schreiten. Niemand, der noch bei klarem Verstand ist, würde freiwillig durch diesen Wald gehen und vor allem nicht solange die Dunkelheit den ohnehin schon gruseligen Wald in die absolute Schwärze taucht und aus ihm ein Kabinett des Schreckens macht. Jeder Ast und jeder Baum sieht in dem fehlenden Schein des Mondlichts wie ein schreckliches Gesicht aus, das einen mit wahnsinnigen Augen und mordlüsternem Blick ansieht. Es ist nicht so, dass das Licht des Mondes von Wolken verhindert wird oder dass der Mond nicht scheinen würde. Es ist viel eher so, dass der Ort von sich aus eine Dunkelheit ausstrahlt, die alles Mondlicht verschluckt und das einzige Licht, was zu sehen ist, ist das von den verhüllten Gestalten, die Laternen mit sich tragen, um sich zu orientieren. Die Laternen leuchten in einem faden Blauton und würden aus der Entfernung nur noch unheimlicher aussehen als die Bäume um einen herum. Doch die Gestalten hält dies nicht auf. Sie laufen weiter, bis sie schließlich ihr Ziel erreicht haben. Es ist eine Steinplatte, die in Form eines runden Tisches an diesem dunklen Ort aufgestellt ist. Die Steinplatte ist verziert mit Symbolen, die in Blut geschrieben wurden. Die meisten dieser Symbole sind nahezu unbeschreiblich, doch die Gestalten schreckt auch dieser Anblick nicht ab. Vielmehr scheinen sie darauf gehofft zu haben, zu diesem Stein zu kommen, denn sie bilden einen Kreis um den Tisch und heben ihre Hände, die nun aus den Roben herausreichen. Doch mehr als die Hände geben die Roben nicht frei und so kann man nicht ihre Gesichter sehen; selbst dann nicht, wenn es hell genug wäre. Plötzlich hebt sich eine Gestalt aus der Gruppe ab und richtet ihre Hände direkt auf den Stein und lässt ihre Finger über die in Blut geschriebenen Symbole gleiten. Sie spricht in monotoner Stimme einige Worte. „Gashi do a ni ko va ehh te voll lich“ Es dauert keine zwei Sekunden als die anderen Gestalten gleichzeitig mit ähnlich monotoner Stimme diese Worte wiederholen. „Gashi do a ni ko va ehh te voll lich“. Die Worte verhallen in der Nacht und es wird still. Keine der Gestalten wagt es, sich zu bewegen oder gar einen Atemzug zu machen. Etwa eine ganze Minute, die wie eine Ewigkeit wirkt, bleibt der Wald so totenstill wie er es bisher immer war, doch dann beginnt die Erde zu beben....

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